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Einzigartiges Klang-Gemisch: So klingt's im Bluescafé des Jazzfrühling

Jazz-Festival in Kempten

Einzigartiges Klang-Gemisch: So klingt's im Bluescafé des Jazzfrühling

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    Feine Gitarrenklänge im Wirtshaus: Das Quartett „De Nada“ beim Auftritt im Bluescafe.
    Feine Gitarrenklänge im Wirtshaus: Das Quartett „De Nada“ beim Auftritt im Bluescafe. Foto: Ralf Lienert

    Punkt 20 Uhr betritt das Quartett „De Nada“ die Bühne. Während Lukas Bystricky (Rhythmusgitarre), David Klüttig (Sologitarre), Marco Müller (Sologitarre) und Reinhard Pfahl (Bass) ihr erstes Stück anstimmen, schlängeln sich gerade eintreffende Konzertgäste direkt vor den Musikern zu den Plätzen. Ihnen kommt ein Kellner mit leeren Tellern und Gläsern entgegen. Aus dem Nebenraum dröhnen Gespräche anderer Wirtshausgäste herüber, und nebenbei bekommt man die Bestellungen der Konzertbesucher mit.

    Hier, im „Bluescafé“ des Gasthauses „Stift“, geht es zu wie in einer traditionellen Jazzkneipe. Die Musik von „De Nada“, die in mediterrane Gegenden entführt, und bei der man immer wieder gern die Augen zum Träumen schließen möchte, mischt sich mit Wirsthaus-Klängen. Momente des reinen Konzerterlebnisses sind für die Besucherinnen und Besucher des Bluescafés also selten. Sie wissen die Klasse der Gypsy-Jazz-Formation dennoch zu schätzen. Der Applaus wird von Stück zu Stück lauter, teilweise johlen sie vor Begeisterung. Und als Gitarrist David Klüttig das letzte Stück ankündigt, geht ein Raunen der Enttäuschung durchs Bluescafé.

    Ein Münchner kommt immer wieder ins Stift

    Viele genießen diese Stimmung und besuchen gern die Konzerte. Etwa Walter Gießler. Der Münchner kommt seit über 20 Jahren immer am Eröffnungstag des Jazzfrühlings ins Stift. „Die Lokalität, der Sound, die Atmosphäre und das ganze Drumherum gefällt mir“, sagt er. Damit ist er nicht allein; auch beim diesjährigen Festival ist das Bluescafé öfter ausverkauft. Brigitta Zolghadar aus Oberstaufen, die schon viele Jazzfrühling-Konzerte erlebt hat, aber zum ersten Mal im Stift ist, hätte sich dagegen auch während des Auftritts von De Nada „mehr musikalische Anteilnahme“ des Publikums gewünscht.

    Bot mediterranen Gypsy-Jazz im Bluescafé: das Quartett "De Nada" aus dem benachbarten Oberschwaben.
    Bot mediterranen Gypsy-Jazz im Bluescafé: das Quartett "De Nada" aus dem benachbarten Oberschwaben. Foto: Ralf Lienert

    Um das virtuose Fingerspiel des Quartetts aus dem benachbarten Oberschwaben nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen, müssen wegen der Wirtshaus-Bestuhlung viele Besucher den Hals bis zur Verrenkung drehen. Oder ihre Stühle vom Tisch wegrücken und Richtung Bühne stellen. Weshalb sich die Kellnerinnen und Kellner zunehmend schwer tun, ihren Weg zu bahnen.

    Zu Beginn des zweiten Sets müssen die Musiker gegen den Lärmpegel im Saal anspielen. Als sie ihr Stück dann allerdings leise ausklingen lassen, könnte man eine Stecknadel fallen hören – bis irgendwo eine Kellnerin die fesselnde Stimmung mit der Frage unterbricht: „Stilles Wasser?“

    Im Bluescafé stehen jeden Abend um 20 Uhr Konzerte auf dem Programm. Jene von Mally & Schneider (30. April), der Allotria Jazzband (2. Mai) und San2 unplugged (4. Mai) sind allerdings ausverkauft; für den Auftritt von Zydeco Annie & Swamp Cats (1. Mai) gibt es noch Karten.

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